Mannheimer Morgen 28.08.2021|Autor SCHW
Wer frühmorgens in das Parkschwimmbad Rheinau kommt, kann das ein oder andere Eichhörnchen beim Klettern in den Wipfeln der Bäume beobachten. Für die Grafikerin Annika Frank war es somit naheliegend, das possierliche Tierchen 2018 als Identifikationsfigur des Bades zu gestalten.
Da ein Schwimmbad-Maskottchen nicht wasserscheu sein darf, verpasste die Künstlerin dem kleinen Gesellen eine gestreifte Badehose sowie Schnorchel und Taucherbrille. Inzwischen ist eine ganze Werbelinie entstanden. Auf Veranstaltungsplakaten, auf der Internestseite und auf verschiedenen Flyern lacht einem das planschende Eichhörnchen fröhlich entgegen. Damit es in Zukunft auch im Bad selbst weithin sichtbar ist, bemalt Frank an drei Wochenenden jetzt im August die Seitenwand der Umkleidekabinen.
Eine Handbreit blauer Wellen war am vergangenen Samstag bereits am Sockel der Wand zu erkennen. Darüber hat die Künstlerin mit Kreppband die Umrisse ihres Motivs abgeklebt. „Zunächst habe ich eine digitale Grafik angefertigt“, erläutert sie. Auf dem Ausdruck ist zu sehen, wie es sich das Maskottchen auf einem Schwimmring gemütlich macht und genüsslich an seinem Eis schleckt. Es sei nicht ganz einfach, die richtigen Dimensionen von einer kleinen Skizze auf eine große Fläche zu übertragen. „Die Konturen coloriere ich später mit Fassadenfarbe“, erklärt Frank und zeigt auf die vielen Farbtöpfe am Boden.
Zwei Entwürfe
Etliche Besucher nutzen die Gelegenheit, der Künstlerin über die Schulter zu schauen. „Großartig, dass die graue Wand endlich verschönert wird“, freut sich Carmen Peter, die mit ihrer Enkelin vorbeigekommen ist. Zwei kleine Jungs beäugen das Treiben neugierig und fragen ungeduldig, wann das Bild denn endlich fertig sei.
Der Kontakt zu Frank kam vor drei Jahren durch den Schatzmeister des Fördervereins Michael Lange zustande. Die freiberufliche Cartoonistin präsentierte zunächst zwei unterschiedliche Entwürfe. „Es war klar, dass es ein Tier werden soll, da sich mit den typischen Charaktereigenschaften wunderbar spielen lässt“, meint sie. Schließlich gewann das Eichhörnchen bei der damaligen Besucherabstimmung das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen eine Wasserratte. „Nur einen Namen hat unser Maskottchen noch nicht“, bedauert Christoph Hambusch, der Vorsitzender des Fördervereins. Im kommenden Jahr dürfen die Schwimmbadgäste endlich über einen Namen entscheiden. Der Verein habe noch weitere Pläne, erzählt Hambusch. Bereits jetzt fänden die mit dem Maskottchen bedruckten Wasserbälle bei den Kindern viel Anklang. Demnächst ziere der schnorchelnde Sympathieträger auch Stofftiere und Kaffeetassen.
Schwimmbadgäste können der Künstlerin an den kommenden beiden Sonntagen während der üblichen Öffnungszeiten bei der Arbeit zuschauen.