Mannheimer Morgen 17.04.2019 | Autor Konstantin Groß | Bild Konstantin Groß
Rheinau Mit einer ökologischen Initiative starten die Ehrenamtlichen im Förderverein der beliebten Freizeiteinrichtung in ihr Arbeitsjahr
Normalerweise kennt man Claudia Stanislawski in Sweatshirt, Shorts und Badeschuhen. An jenem Vormittag jedoch trägt die Leiterin des Parkschwimmbades eine dicke Jacke und eine kuschelige Mütze. „Sie sind genau richtig angezogen“, lacht Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala. Und ein anderer Gast feixt: „Hoffentlich wird die diesjährige Badesaison nicht so kalt.“ Für die Feier zum bundesweiten Tag des Baumes, der eben immer im April stattfindet, hat man diesmal den einzig eiskalten Tag der Woche erwischt.
Es ist das Verdienst von Rheinaus Altstadtrat Rolf Dieter, Ehrenvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Mannheim, dass in diesem Jahr das Parkschwimmbad Ort der Veranstaltung ist. Auch wenn es hier schon viele Bäume gibt, wie die Bürgermeisterin staunt.
Schatten begehrt
Doch erstens kann es nie genug Bäume geben, zum zweiten hat das Parkschwimmbad einige Jahre hinter sich, in denen es gerade deswegen von Stürmen besonders heimgesucht wurde. Und drittens ist das Thema „Schatten in Freibädern“ eines, das immer mehr an Bedeutung gewinnt – gerade angesichts der immer heißer werdenden Sommer.
Daher ist die Baumpflanzung in den Augen des Fördervereins nicht nur ein Schritt, die Einrichtung noch ein bisschen attraktiver zu machen, sondern auch, seinen Bestand langfristig zu sichern. „Denn das Parkschwimmbad hat in unserem Stadtteil eine wichtige soziale Funktion“, betont der Vorsitzende Christoph Hambusch in seinem Grußwort: „Immer mehr Menschen können sich eine Urlaubsreise nicht leisten und sind daher auf diese Einrichtung angewiesen“, weiß der auch kommunalpolitisch engagierte Ehrenamtliche aus seinem Wirken.
Insofern freut es den Förderverein auch, dass aus diesem Anlass nicht nur die Schutzgemeinschaft einen Baum setzt, sondern auch eine Gruppe Ehrenamtlicher aus dem Stadtteil: die Organisatoren des „Ökumenischen Kulturwochenendes“, das alle zwei Jahre in den Ortsteilen Pfingstberg und Hochstätt stattfindet. Hambuschs Dank gilt dafür den Familien Haslinger, Lange und Schmidt: „Ihre Initiative zeigt, wie sehr unser Bad in der Rheinauer Bevölkerung verwurzelt ist.“
Die Baumpflanzung ergänzt eine Maßnahme, mit der die Grünfläche im Parkschwimmbad erst vor kurzem vergrößert worden ist: Die riesige gepflasterte Fläche im Eingangsbereich, auf der einstmals auch das Freiluftschachfeld seinen Platz hatte, wurde entsiegelt und mit Rasen eingesät, der schon sichtlich grünt.
Volleyballanlage modernisiert
Diesen Weg, die Anlage noch attraktiver zu machen, will der Förderverein konsequent fortsetzen. Erste Maßnahme wird die Installation einer neuen Volleyballanlage. „Die Genehmigung durch die Stadt hat lange gedauert, ist aber jetzt durch“, freut sich Hambusch. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Bezirksbeirat sind die Pfosten und Netze bereits bestellt und werden noch vor Saisonbeginn installiert.
Auch in Sachen Kinderspielplatz soll es jetzt losgehen. „Hier wollen wir uns mit der Stadt aber vorher abstimmen“, sagt Hambusch: „Es geht auch um eine wenigstens teilweise Kostenübernahme durch die Stadt.“ Das entscheidende Gespräch erfolgt am morgigen Donnerstag. Und dabei steht auch die Erneuerung der beiden Spritztiere am Kinderplanschbecken auf dem Programm.
Nicht weiter gekommen ist der Verein mit der Renovierung der Umkleidekabinen. Ein entsprechender Antrag der CDU im Gemeinderat wurde von der Verwaltung mit dem Hinweis auf das Bäderkonzept der Stadt beschieden. Demnach seien zunächst die Hallenbäder an der Reihe, danach die Freibäder – in einer Priorität, die im Arbeitskreis Bäder erst festgelegt werden muss.
Der Förderverein macht derweil weiter mit dem, was er kann. Etwa mit seiner Werbekampagne. Nachdem in der zurückliegenden Saison das Maskottchen gefunden wurde, wird nun in einem Wettbewerb ein Namen für das Tierchen gesucht.
Das Fest zur Eröffnung der neuen Saison erfolgt am 25. Mai, unter anderem mit Bambini-Turnier. Hambusch: „Dafür lassen wir eigens Wasserbälle mit Schriftzug und Maskottchen unseres Vereins anfertigen.“